Was ist beim Start in die Selbstständigkeit wirklich wichtig?
Ich beobachte immer wieder, dass sich Gründerinnen zu Beginn ihrer Selbstständigkeit selbst blockieren und dann enttäuscht sind, wenn es nicht läuft. Vielleicht beschäftigt dich auch einer der folgenden Gedanken…
“Ich bin noch nicht mal offiziell beim Finanzamt gemeldet”
Du hast die Formalitäten noch gar nicht erledigt ergo noch nicht offiziell gegründet? Macht nichts. Du kannst die Bürokratie in wenigen Tagen nachholen. Um deine erste Rechnung zu stellen, brauchst du gerade mal deine Steuer-Nummer. Bis du dein erstes Projekt fertiggestellt hast, wirst du diese vom Finanzamt erhalten haben.
“Ich hab noch gar keine Website, geschweige denn einen Social Media Auftritt”
Eine Website ist zwar hilfreich, um dich weiterzuempfehlen und dich nach einem Kennenlernen noch mal im Netz zu “besuchen” – aber um erste Projekte durchzuführen, brauchst du sie nicht. Es genügt eine professionelle E-Mail-Adresse und die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen (persönlich oder virtuell). Auch ein Social Media Profil sollte zu Beginn nicht deine Sorge sein. Lade dir auf meiner Startseite gerne meine Roadmap “Von der Idee zur Gründung” herunter, um zu erfahren, zu welchem Zeitpunkt du dich um was kümmern musst.
“Ich habe meine Weiterbildung zum Coach/Berater/Trainer/Manager/Strategist/… noch gar nicht beendet”
Leider verstecken sich meiner Meinung nach zu viele Frauen hinter dieser Ausrede. Da wird eine Weiterbildung nach der nächsten gebucht – um irgendwie diese Stimme bzw. dieses Gefühl in sich zu stillen, das sagt, man sei noch nicht gut genug. Wie sehr kann ich das nachempfinden! Doch ich sag‘ dir: Ich habe diese Zweifel nie mit einer Weiterbildung überwinden können, sondern immer nur im Tun. Echtes Können, das Beherrschen seiner Kunst oder Beratung, das kommt nicht von Zertifikaten. Das kommt von der Arbeit mit Kunden!
Was du zu Beginn deiner Selbstständigkeit wirklich brauchst
Was du also wirklich brauchst statt Website, Social Media, Zertifikaten oder der perfekt erledigten Bürokratie sind echte Erfahrungen mit Kunden. Und mit “echt” meine ich, dass du für deine Leistung bezahlt wirst! Nichts mit Kostenlos-Angeboten oder Barter-Deals! (Diesem Thema werde ich ein anderes Mal einen Blog-Beitrag widmen!)
Dabei können diese Kunden sogar Freunde, Bekannte, Familienmitglieder oder alte Kollegen von dir sein! Wichtig ist, dass du ein Problem löst! Und du dafür Geld bekommst!
Fang an! – In kleinen Schritten voran!
Wie wäre es also, wenn du heute einfach damit anfängst, ….
- … Leuten zu erzählen, was du anbietest?
- … alte Kollegen und Bekannte zu fragen, ob du etwas für sie tun kannst?
- … wenn du auf LinkedIn, in einer Facebook-Gruppe, bei deinem alten Arbeitgeber oder bei einem Verein nachfragst: Hej, ich überlege, einen Workshop zum Thema XYZ anzubieten, wer hat Interesse? Er wird XXX Euro kosten. Oder: Hej, ich starte gerade mit meiner Selbstständigkeit und habe auf eurer Website gesehen, dass eure Fotos/Texte/die ganze Seite eine Optimierung gebrauchen könnten. Habt ihr Interesse, dass ich euch dabei unterstütze?
Ich wette, du kennst genügend Kontakte aus deiner vorherigen Berufslaufbahn, die du ansprechen kannst!
Warum eine Absage kein Beinbruch ist
“Und wenn ich eine Absage bekomme?” fragst du dich vielleicht. Nun, dann bleibst du dran. Und suchst weiter. Denn dann hast du immer noch die Möglichkeit, mit deinem Gegenüber ins Gespräch zu kommen:
- Warum besteht kein Interesse?
- Gibt es vielleicht in Zukunft eine Chance zur Zusammenarbeit?
- Steht gerade ein anderes Thema an, bei dem du auch hilfreich sein könntest?
- Kennt dein Gegenüber jemanden, der deine Dienste gebrauchen könnte?
Du musst dich ja nicht gleich mit dem Ziel überfordern, den fetten Abschluss zu machen. Es reicht, wenn du dir als Ziel sagst: Diese Woche sollen 10 Leute von meinem Angebot erfahren!
Was den Unterschied in deiner Selbstständigkeit macht: Der Impact der kleinen Schritte
Vergleiche einfach mal das „Nichtstun bzw. weiter in der Angst verharren“ mit „jeden Tag konsistent einen kleinen Schritt nach vorne gehen“:
Angenommen, heute stehst du bei der 1. Die nächsten 365 Tage unternimmst du nichts. Du wirst, wie die Rechnung zeigt, auf deinem jetzigen Stand bleiben:
(1)365 = 1
Unternimmst du hingegen jeden Tag einen kleinen Schritt, kommst du innerhalb eines Jahres ganz schön voran:
(1.01)365 = 37,8
Wir Menschen überschätzen immer wieder, was wir an einem Tag oder in einer Woche tun können, aber wir unterschätzen, wozu wir innerhalb eines oder mehrerer Jahre fähig sind!
Überleg‘ dir: Wo willst du in einem Jahr sein? Meinst du wirklich, deine potenziellen Kunden, denen du das Leben durch deine Dienstleistung angenehmer machen könntest, interessieren sich in irgendeiner Weise dafür, ob du eine tolle Website oder Social Media Auftritt hast?!
Also lass‘ dich bloß nicht abhalten im Nach-draußen-gehen, im Sich-zeigen, im Gespräche führen: Denn ich sag‘ dir: Am Ende wird die beste Website oder den besten Social Media Auftritt diejenige haben, die eine Ahnung von ihrem Gegenüber, den Problemen ihrer Kunden hat. Und dafür die passende Lösung anbieten kann. Und wenn du die Fragen kennst, die Kunden typischerweise stellen, kannst du auch den besten Content für neue Interessenten bereitstellen. Dann schreibst du deine Beiträge nicht mehr aus der Theorie, sondern mit der Brille des Marktes!
Viel Erfolg beim Start in deine Selbstständigkeit,
deine Ute