Oder anders gefragt: Ute, hast du was gegen Männer?

Um das gleich vorweg zu nehmen: Nein, ich hab nichts gegen Männer. Ich arbeite seit 2012, seit Beginn meiner Selbstständigkeit mit contentwerk sogar fast ausschließlich mit ihnen und das auch gerne. Denn ich wurde vorwiegend direkt von Geschäftsführern der IT-Branche beauftragt und das sind nun mal noch – meistens noch Männer. Ich habe viel von meinen Kunden gelernt und möchte die Zusammenarbeit nicht missen.

Darum coache ich Frauen:

Warum ich mich jetzt mit meinem Angebot ausschließlich an Frauen richte, hat folgende Hintergründe.

1. Weil ich es mich endlich traue.

Soll ich dir was sagen?! Ich war es, die andere Selbstständige, die ihre Angebote in pink, lila oder rosa kleiden und speziell für Frauen anboten, jahrelang belächelt hat.

Im Stillen habe ich mich gefragt: Hast du etwa nicht genug “Eier”, deine Leistung an einen Mann zu verkaufen? Willst du nur mit “Freundinnen” arbeiten? Warum musst du diese Mädchenfarben nutzen?

Mein Problem: Ich habe diese Frauen nicht ernst genommen und dabei nicht gemerkt, wie ich selbst Opfer von Vorurteilen war. Ich musste mich erst selbst weiterentwickeln und einen persönlichen Knoten bei mir im Kopf lösen, bis ich mir diese Zielgruppen-Einschränkung oder -Fokussierung zugestehen konnte.

Dazu gehörte, mich auch mit meinen “weiblichen” Anteilen zu zeigen und nicht nur die “männlichen” zu nutzen, für die ich von frühester Kindheit an gewohnt war, meine Anerkennung zu erhalten und diese deshalb besonders ausgeprägt waren.

Fun Fact: Schau dir mein heutiges Corporate Design an. Es enthält die Farben pink und coralle. Und es juckt mich nicht, was andere darüber denken. 🙂 

2. Frauen gründen anders.

Ich habe in meiner Zeit beim Gründungszentrum mehr Männer als Frauen beraten. Ich schätze den Anteil auf 70 zu 30.

Jedes Mal, wenn eine Frau vor mir saß, spitzte ich meine Ohren besonders. Denn hier gab es neben einer rein finanziellen Motivation (die ich auch wichtig finde) und dem Wunsch, „the next big thing“ zu gründen, immer auch eine besondere persönliche Geschichte, warum die Frau gründen möchte.

Oft wünschte sie sich mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine Möglichkeit, neben einer chronischen Erkrankung in ihrem Rahmen berufstätig zu sein oder ihre kreative Leidenschaft zum Beruf zu machen.

Frauen gründen anders – ich mag den Spruch nicht, da er die Gefahr birgt, dass sich das vorherrschende System weiterhin wiederholt und keine Veränderung eintritt. Aber bisher ist er halt noch Realität – sorry to say. 😉

3. Ein geschützter Rahmen hilft.

2017 gründete ich das Karlsruher Quartier des Vereins Digital Media Women e. V. und baute eine über 400 Frauen große regionale Community auf. Hier habe ich selbst erfahren, wie “heilsam” ein geschützter Rahmen für Frauen sein kann, in denen Mansplaining, Sexismus und strukturelle Benachteiligung aufgrund des Geschlechts mal nicht existieren.

Wo Frau sagen darf, was sie will und ihr zugehört wird. Wo sich selbst die Ruhigeren trauen, ihren Beitrag in einer großen Gruppe zu leisten, weil das Imposter-Syndrom in einer reinen Frauen-Gruppe nicht so präsent ist. Es ist so entspannend, wenn frau auf einen Rahmen trifft, in dem sie sie selbst sein kann, spürt, dass sie von anderen Frauen unterstützt und nicht von Äußerlichkeiten oder anderen Rollenzuschreibungen aufgehalten wird. Genau diesen Rahmen möchte ich auch in meinen Beratungen bieten. Hast du Lust? Dann buch‘ dir dein kostenloses Kennenlerngespräch!